Eines Tages nun ereignete
es sich, dass die Holdseligste an einem Orte saß, wo Worte von
der glorreichen Königin des Himmels zu vernehmen waren, und ich
ebenda an einer Stelle mich befand, von wo aus ich sie, die meine Seligkeit
war, erblickte. Und inmitten zwischen ihr und mir, in gerader Linie,
saß ein edles Fräulein, die, verwundert über mein Hinblicken,
das bei ihr als seinem Ziele zu endigen schien, oftmals nach mir herüberschaute,
so dass solches von vielen bemerkt wurde. Und sie hatte dessen also acht,
dass ich beim Hinweggehen nahe bei mir sagen hörte: „Siehe,
wie dieses Fräulein Dem sein Leben zerstört!“ Und als
ihr Name genannt ward, erkannte ich, dass sie jene meinten, die in der
geraden Linie zwischen der holdseligen Beatrice und meinen Augen der
Mittelpunkt gewesen war.
Da fasste ich wieder Mut; denn ich war nun gewiss, dass mein Geheimnis
an diesem Tage keinem durch meinen Blick verraten worden war. Und sofort
gedachte ich dies edle Fräulein mir zu einem Schirme der Wahrheit
zu machen. Und ich ließ davon so viel sehen in kurzer Zeit, dass
die meisten, so von mir sprachen, mein Geheimnis zu wissen vermeinten.
Mit Hilfe dieser Dame verbarg ich einige Jahre und Monde meine Minne, und
um die Leute in ihrem Glauben mehr zu bestärken, machte ich für
dieselbe einige Kleinigkeiten in Reimen, die hier niederzuschreiben nicht
meine Absicht ist, soweit sie nicht mit dem, was ich von meiner holdseligen
Beatrice zu berichten habe, zusammenhangen. Und darum will ich von ihnen
allen schweigen und nur einige Reime aufzeichnen, die ein Lob für
diese zu sein scheinen.
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Uno giorno avvenne
che questa gentilissima sedea in parte ove s'udiano parole de la regina
de la gloria, ed io era in luogo dal quale vedea la mia beatitudine: e
nel mezzo di lei e di me per la retta linea sedea una gentile donna di
molto piacevole aspetto, la quale mi mirava spesse volte, maravigliandosi
del mio sguardare, che parea che sopra lei terminasse. Onde molti s'accorsero
de lo suo mirare; ed in tanto vi fue posto mente, che, partendomi da questo
luogo, mi sentio dicere appresso di me: «Vedi come cotale donna distrugge
la persona di costui»; e nominandola, eo intesi che dicea di colei
che mezzo era stata ne la linea retta che movea da la gentilissima Beatrice
e terminava ne li occhi miei. Allora mi confortai molto, assicurandomi
che lo mio secreto non era comunicato lo giorno altrui per mia vista. E
mantenente pensai di fare di questa gentile donna schermo de la veritade;
e tanto ne mostrai in poco tempo, che lo mio secreto fue creduto sapere
da le più persone che di me ragionavano. Con questa donna mi celai
alquanti anni e mesi; e per più fare credente altrui, feci per lei
certe cosette per rima, le quali non è mio intendimento di scrivere
qui, se non in quanto facesse a trattare di quella gentilissima Beatrice;
e però le lascerò tutte, salvo che alcuna cosa ne scriverò che
pare che sia loda di lei. |