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1) Hintergrund vom Projektes 1) Hintergrund dieses Projektes
2) Wahl der Übersetzung Die infos24 GmbH entwickelt neben ihrer Tätigkeit als Internetagentur auch Sprachportale und hat hierbei mit einem Gesamtumfang von 50 000 Seiten, 400 000 unique visitors im Monat und etwa vier Millionen Seitenaufrufen im Monat das wohl umfangreichste Projekt weltweit initialisiert. Die Portale decken im Moment die Sprachen Spanisch, Deutsch, Englisch, Französisch und Italienisch ab, Portale für Russisch, Arabisch, Persisch, Japanisch und Chinesisch sind in Vorbereitung. Beispielhaft zu nennen wären die

www.spanisch-lehrbuch.de
www.englisch-lehrbuch.de
www.franzoesisch-lehrbuch.de
www.italienisch-lehrbuch.de

www.curso-de-aleman.de

www.german-grammar.de

www.tedesco-online.de

www.allemand-online.de

www.learn-spanish-online.de

www.spagnolo-online.de

www.espagnol-online.de

www.anglais-online.de
www.inglese-online.de.

Bei der Erstellung der www.italienisch-lehrbuch.de gab es die Idee, aus Spaß das Lehrbuch ähnlich aufzubauen wie die Divina Commedia, es zeigte sich aber schnell, dass die Idee so nicht umsetzbar war und so entstand dann die Idee, für die Divina Commedia eine eigene Seite zu entwickeln, wobei die Idee, zu jeder Sprache eine Seite für den jeweils repräsentativsten Dichter aufzubauen immer schon bestand, es werden auch Seiten zu Marcel Proust (Französisch) und Don Quijote (Spanisch) folgen. Das ist auch der tiefere Grund, warum an dieses Portal ein Chat angeschlossen ist. Dieser Verbindet diese Seite mit allen Sprachportalen, das kann sinnvoll sein, wer sich mit Dante beschäftigt, möchte vielleicht auch auf Italienisch parlieren. Das kann er da, sogar mit Ton und Video, also wie Telefon, nur besser.
3) Ziel dieses Projektes
4) Der fehlende Höllenkreis bei Dante und die Geistes- wissenschaften
5) Looking for partners















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2) Wahl der Übersetzung
 

Wir haben eine Übersetzung gewählt, die heute nicht mehr im Buchhandel erhältlich ist, die von Richard Zoozmann aus dem Jahre 1922. Wir taten dies, weil sie uns die wortgewaltigste schien, wobei wir jetzt ein düsteres und rational schwer zu packendes Thema berühren, was heißt wortgewaltig, oder was ist eine gute Übersetzung? Sieht man die Sache etwas spontaner und lockerer und stellt verschiedene Übersetzungen einfach gegenüber, lässt sich die Frage zwar auch nicht beantworten, aber vielleicht wird man sich trotzdem einig. Nehmen wir mal den zweiten Gesang der Hölle in drei verschiedenen Übersetzungen.

Richard Zoozmann

Der Tag entwich, die Dämmerung brach ein;
Sie nahm den Wesen, die auf Erden leben,
All ihre Mühsal ab – und ich allein

Hielt mich bereit, das Ringen anzuheben
Mit Wegesmüh und Mitleid: hiervon sei
Getreulich ein Erinnrungsbild gegeben! –

O Musen, Himmelstöchter, steht mir bei;
Gedächtnis, das du schriebst, was ich gesehen,
Jetzt offenbare deinen Adel frei!

Hermann Gmelin

Der Tag verschwand, es nahm der dunkle Äther
Den Lebewesen allen auf der Erde
Die Lasten ab, und ich allein nur mußte

Mich vorbereiten zu dem schweren Kriege
Der Wanderung und auch zugleich des Mitleids
Ihn wird Gedächtnis, das nicht irret schildern

O Musen, hohe Kunst, nun wollt mir helfen!
Gedächtnis, das geschrieben, was ich schaute
Hier soll sich deine Vornehmheit erweisen

Stefan George

Der tag ging nieder und die düstre weite
Entledigte die wesen auf der erde
All ihrer mühn.. und ich allein bereite

Mich vor zu übernehmen die beschwerde
Des mitgefühls sowohl als die der runde
Die ich im sinn der festhält schildern werde.

Seid Musen · sei du hoher Geist im bunde!
O sinn der was ich sah du in dich schreibest:
Hier gib von deinem edeltume kunde!

Da die Übersetzung des allseits gerühmten Dichters Stefan George schlicht grauenhaft ist, und er besser daran getan hätte zu dichten anstatt zu übersetzen, die Übersetzung von Gmelin zwar dichter am Text ist, aber eben nicht so hübsch (und auch nicht reimend) so ist eindeutig, dass die heute vergessene Übersetzung von Zoozmann mit weitem, weitem Abstand die Beste ist. Der Unterschied zwischen der Übersetzung von Zoozmann und der von Gmelin ist zwar nicht überall so frappierend (nur die Übersetzung von Stefan George ist homogen, sie ist grauenhaft von der ersten bis zur letzten Zeile), aber an einzelnen Stellen doch sehr deutlich.

Die Frage ist nun, wie man Unterschiede in der Qualität einer Übersetzung mit rationalen Gründen erklärt. Am besten ist, man tut es gar nicht. Wir werden hier in Kürze ein Umfragetool einbauen und darüber abstimmen lassen, dann werden wir wissen, ob man sich auch ohne tiefere Begründung einigen kann, welches die beste Übersetzung ist.

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3) Ziel dieses Projektes
  Das wiederum ist sehr schnell erklärt. Die Divina Commedia ist schlicht und einfach so erstmal nicht lesbar, geschweige denn hörbar. Wir haben zwar die ersten drei Gesänge vertont (weitere Vertonungen finden Sie hier www.classicistranieri.com aber das läuft eher unter der Kategorie, „dass man mal einen Eindruck bekommt“. Die Divina Commedia vorzulesen ist in etwa so sinnvoll, wie Faust II im Theater zu spielen, also völlig sinnlos. Der Text bereitet schon beim Lesen enorme Schwierigkeiten, hörend, also wenn Vers für Vers in sekundenschnelle vorbeirauscht, wird es völlig hoffnungslos. Eine Philologe würde das jetzt so ausdrücken: „Dem heutigen Leser, der nicht mehr so allumfassend gebildet ist, erscheinen die Anspielungen Dantes auf die großen Mythen der Griechen unverständlich, die Lektüre mühsam.“ Der Autor, der im Nebenberuf ja auch Philologe ist, sieht das jetzt aber anders. Dante konnte noch ein Universalgelehrter sein, weil über das Universum reichlich wenig bekannt war, es gab in den letzten 700 Jahren einen gewissen Erkenntniszuwachs und die Bedeutung der griechischen Mythologie, der Nikomachischen Ethik des Aristoteles und der Scholastik hat sich etwas relativiert. Ziel dieses Projektes war es also schlicht, einen „lesbaren“ Text zu produzieren. Es reicht nicht, die Andeutungen Dantes auf Ereignisse der antiken Mythologie durch andere Andeutungen zu erläutern, in der Regel muss weiter ausgeholt werden. Weiter verweist die Divina Commedia ständig und andauernd auf Ereignisse und Personen, die sich zur Lebenszeit Dante ereignet bzw. gelebt haben. Auch diese Ereignisse müssen in einen größeren historischen Kontext eingebettet werden, sonst versteht das kein Mensch. Hinsichtlich der sehr zahlreich auftretenden Personen aus der Zeit Dantes ist zu sagen, dass nicht mal Dante selbst genaueres wusste, denn teilweise kolportiert er lediglich Gerüchte, die über diese Personen in Umlauf waren, die aber mit den konkreten historischen Personen nur in einen sehr losen Zusammenhang zu bringen sind. Wie dem auch immer sei, Ziel dieses Projektes war und ist es, wir sind ja noch nicht ganz fertig, Gesang für Gesang so zu kommentieren, dass er verständlich wird.
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4) Der fehlende Höllenkreis bei Dante und die Geisteswissenschaften
 


Wie bei zahlreichen anderen Projekten der infos24 GmbH wurde auch hier der Versuch gestartet, die universitären Geisteswissenschaften in das Projekt einzubinden und wie bei anderen Projekten auch, waren die Jungs und Mädels der verbeamteten Geistlichen nicht dazu zu bewegen, einen Nutzwert zu stiften. Die mit Steuergeldern finanzierten Professorchen ziehen es vor, Bücher zu schreiben, die wiederum ausschließlich von anderen steuerfinanzierten Professorchen gelesen werden. Den Rest

der Zeit verbringen sie dann damit, sich auf irgendwelchen Tagungen und Kongressen zu treffen und sich in salbungsvollen Reden gegenseitig ihrer Würde und Bedeutung zu versichern und ab und an Artikel zu schreiben, die mit Steuergeldern gedruckt werden und bedeutungsschwangere Titel tragen wie "Erträge der Forschung" oder "Festschrift für Prof.Dr.Dr.Galama". Selbst der Staub, der diese gewichtigen Werke dann bedeckt, wird noch über Steuergelder finanziert. Schlecht ist dieses Verfahren aus mehreren Gründen. Die Studenten lernen nichts, was tatsächlich beruflich verwertbar wäre und da der Autor

ab und an Akademiker schult (Maßnahmen die ebenfalls über Steuergelder finanziert werden) weiß er, dass die durch die Ineffizienz der Universitäten nötige Nach- und Umschulung den Steuerzahler teuer zu stehen kommt. Ein Problem, das man lösen könnte. Sagt man den Professorchen der Geisteswissenschaften aber, dass ihre Tätigkeit in etwa so interessant ist, wie ob in China ein Rad umfällt und streicht ganze Fakultäten und Lehrstühle, was ja tatsächlich passiert, sind sie natürlich schrecklich beleidigt. Sie hadern dann mit der Gesellschaft, die durchaus findet, dass man auch auf sie verzichten könnte, wenn alles was geisteswissenschaftlich interessant ist und der Gesellschaft Impulse gibt, völlig ohne ihr Zutun stattfindet. Zwischen der durch die Journaille massenmedial vermittelten Trashkultur und dem pseudo wissenschaftlicheren Geblubbere der verbeamteten professoralen Geistlichen entsteht das kulturelle Nirvana, wo der Schwachsinn blüht. Im vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unter der christgläubigen Führung und unter Einsatz von 6,5 Millionen Euro veranstalteten Jahr der Geisteswissenschaften wäre dieser Zusammenhang zu diskutieren gewesen, für ein allgemeines Gebrabbel über die Rolle der Bedeutung in bedeutungsvollen Prozessen hätte es eines solchen Einsatzes an Steuergeldern nicht bedurft. Auch für die Schulen ist dieser Zusammenhang relevant, denn der Fisch, fängt bekanntlich am Kopf an zu stinken. Goethes Faust wird in den Schulen „durchgenommen“, sinnvoll wäre, wenn die Professorchen und die zukünftigen Leerkörper ihn auch mal lesen würden.

Sitzt ihr nur immer da und leimt zusammen
Kocht ein Ragout aus anderer Schmaus
Und blast die kümmerlichen Flammen
Aus eurem Aschenhäufchen aus

Bewunderung von Kindern und Affen
Wenn euch danach der Gaumen steht
Doch werdet ihr nie Herz zu Herzen schaffen
Wenn es euch nicht von Herzen geht

Die Verteidigungsstrategie der Professorchen sieht dann so aus,

dass sie eine Verflachung der Gesellschaft hypostasieren, sie verwechseln dann sich selbst mit der Kultur, ein Angriff auf ihren Status wollen sie verwechseln, mit einem Anschlag auf die Kultur an sich. Letztere allerdings ist quicklebendig. Die Gesellschaft erzählt sich den lieben langen Tag Geschichten, philosophiert, enträtselt Kunstwerke und sucht Antworten auf die ewigen Fragen. Verspricht sich aber keine Impulse mehr von den verbeamteten Geistlichen. Wir lernen daraus, dass Dante zumindest einen Höllenkreis vergessen hat, den für die verbeamteten Geistlichen. Ganz in der Logik des contrapasso, also der zur Sünde adäquaten Strafe, könnte man sie in einen zehnten Kreis der Hölle schicken, ganz tief unten, wo das eine Professorchen auf einem glühenden Stuhl sitzend ein Beitrag zu "Erträge der Forschung" schreibt, das das andere Professorchen dann gleich ungelesen verbrennt, ein starkes Symbol für die geringe Sinnhaftigkeit ihres Tuns. Da ja auch der Hüter eines Kreises bei Dante die Sünde symbolisch darstellt, wäre die Doktorin der Theologie und unsere Bildungsministerin Schavan der geeignete Hüter dieses zehnten Kreises. Der gesamte zehnte Kreis, wird durch Papiergeld beheizt, sie verbrennt davon massig, so dass der ganze zehnte Kreis glüht. Alternativ könnte man sie noch in der Vorhölle ansiedeln. Dort sitzen die, die keine Meinung zu nichts hatten, die Leidenschaftslosen, die Indifferenten, die emotional Flachen, die ständig sich ewig drehenden Fahnen hinterrennen, die ohne Richtung und Kompass leben, die unempfänglich für den Geist, Glück suchten in der Verlängerung ihres Namens.

Von ihrem Ruhm blieb auf der Welt nichts über,
Mitleid verschmäht sie und Gerechtigkeit –
Genug davon! Schau hin – und geh vorüber!“
Hölle, Gesang III

Würde man sagen, dass die Pflege der Kultur und Tradition bedeutet, das Feuer weitertragen und nicht die Asche anbeten, dann wäre das zwar richtig, aber nicht pointiert. Es gibt Leute, bei denen alles, was sie in die Hand nehmen, zu Asche wird. Für die Produktion von Asche, muss man den Steuerzahler nicht zwangsverpflichten.

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5) Looking for partners
 

wie bereits eingangs erwähnt, ist die infos24 GmbH eine reine Internetagentur, betreibt aber nebenbei alle möglichen Projekte, professioneller Art, wie die Sprachportale oder die Seite zur Internetprogrammierung ( www.infos24.de) und reine Fun Projekte, wie dieses hier. Fun Projekte werden wir aber noch ein paar starten, eines zum Beispiel zu Marcel Proust und eines zum Don Quijote. Die Schwierigkeiten sind hierbei völlig anders. Bei Marcel Proust wird es vorwiegend darum gehen, das Werk „A la recherche du temps perdu“ in einer kollektiven Gemeinschaftsarbeit zu übersetzen, hierzu bedarf es eines komplexen Content Management Systems mit Funktionalitäten einer Community Lösung. Wer sich also mit joomla, drupal, typo3 auskennt und mitspielen will, der macht uns eine große Freude, über das Finanzielle kann man reden. Bei dem Don Quijote Projekt wären uns ein paar muttersprachliche Philologen willkommen, die das Kunstwerk fertig gebracht haben, Philologie zu studieren und trotzdem das Denken nicht verlernt zu haben, also noch einen Satz schreiben können, den auch noch irgendjemand lesen will. Ansonsten haben solche Projekte irgendwie die Tendenz zu wuchern, so dass man sehr viele Leute mit sehr unterschiedlichen Qualitäten braucht. Eine gewissen Relevanz haben solche Projekte, denn überlässt man das Wahre, Schöne und Gute den verbeamteten Geistlichen, also den Jungs und Mädels, die eigentlich dafür bezahlt werden, dann bleibt nur die Hoffnung, dass keiner merkt, was die Jungs und Mädels treiben, denn wenn die Menschheit wüsste, was die so treiben den lieben langen Tag mit unseren Steuergeldern, dann käme der Geist in den Verruf, nur noch von durchgeknallten Spinnern betrieben zu werden, das kann‘ s ja auch nicht sein. Ach ja, mit Wonne würde wir uns auch an Projekten zu Adorno oder Bloch beteiligen.

   
Andrés Ehmann | Stephanstraße 11 | D-10559 Berlin