[an error occurred while processing this directive]
Deutsch Italienisch Der Prosatext im heutigen Standarditalienisch:
Elftes Kapitel Unidicesimo capitolo

Ich sage denn, dass ich, wann sie von irgendeiner Seite her mir erschien, durch die bloße Hoffnung ihres wunderwürdigen Grußes keinen Feind mehr hatte; vielmehr durchdrang mich eine Flamme der Menschenliebe, die mich willfährig machte, jeglichem zu verzeihen, von dem ich irgend beleidigt worden wäre. Und so jemand von mir in solchem Augenblicke etwas verlangt hätte – meine Antwort wäre, mit einem Angesichte, gekleidet in Demut, bloß gewesen: Minne. Und wenn sie nun gar nahe daran war, zu grüßen, dann trieb ein Geist der Minne, alle die andern sinnlichen Geister vernichtend, die schwachen Geister des Gesichtes nach außen und sprach: „Geht und ehret eure Herrin!“ Er aber blieb an ihrer Statt, und wer die Minne hätte kennenlernen wollen, hätte es zu solcher Zeit gekonnt, wenn er das Zittern meiner Augen betrachtete. Und wenn nun endlich dieser adeligste Gruß grüßte, so war dennoch Minne kein Hindernis, das mir die überschwengliche Seligkeit hätte verdunkeln können; vielmehr nahm diese, gleichsam durch ein Übermaß von Süßigkeit, solche Art an, dass mein Körper, der ganz und gar unter ihrer Herrschaft stand, sich oftmals nur wie ein schweres, seelenloses Ding bewegte. Und daraus erhellt offenbar, dass in diesem Gruße meine Seligkeit wohnte, eine Seligkeit, die oftmals weit über das Maß meiner Kräfte hinausging.

Dico che quando ella apparia da parte alcuna, per la speranza de la mirabile salute nullo nemico mi rimanea, anzi mi giugnea una fiamma di caritade, la quale mi facea perdonare a chiunque m'avesse offeso; e chi allora m'avesse domandato di cosa alcuna, la mia risponsione sarebbe stata solamente 'Amore', con viso vestito d'umilitade. E quando ella fosse alquanto propinqua al salutare, uno spirito d'amore, distruggendo tutti li altri spiriti sensitivi, pingea fuori li deboletti spiriti del viso, e dicea loro: «Andate a onorare la donna vostra»; ed elli si rimanea nel luogo loro. E chi avesse voluto conoscere Amore, fare lo potea, mirando lo tremare de li occhi miei. E quando questa gentilissima salute salutava, non che Amore fosse tal mezzo che potesse obumbrare a me la intollerabile beatitudine, ma elli quasi per soverchio di dolcezza divenia tale, che lo mio corpo, lo quale era tutto allora sotto lo suo reggimento, molte volte si movea come cosa grave inanimata. Sì che appare manifestamente che ne le sue salute abitava la mia beatitudine, la quale molte volte passava e redundava la mia capacitade.
<<< zurück
weiter >>>
Andrés Ehmann | Stephanstraße 11 | D-10559 Berlin